Wie verändert sich das Verhältnis zwischen Menschen, Regierung und Technik?
Im Film:
Snowden – Regierung
Das Verhältnis zwischen Snowden und der Regierung wird im Laufe des Films durch einen starken Vertrauensverlust geprägt. Snowden setzt zu Beginn starke Hoffnungen in sein Land und ist geschockt darüber, wie die Regierung die Technik nutzt, um ihre Bürger und auch die anderen Menschen auf der Welt zu bespitzeln und sich so einen Vorteil zu verschaffen. Außerdem ist er enttäuscht darüber, dass die Wahlversprechen nicht gehalten werden.
Snowden – Technik
Snowden beginnt während des Films ein Misstrauen gegenüber der Technik zu entwickeln, was daran deutlich wird, dass er die Kamera mit einem Pflaster überklebt oder extra eine Mikrowelle holt, um Handys darin aufzubewahren, da so keine UHF-Frequenzen durchkommen können. Er beginnt den Einsatz gewisser Technologien kritisch zu betrachten und entwickelt mit der Zeit eine ausgeprägte Kamerascheu. Außerdem ist er schockiert darüber, wozu diese Techniken fähig sind und vor allem wozu sie genutzt werden.
Snowden – Menschen
Da er während seiner Zeit, in denen er bei den Geheimdiensten tätig war, oft angelogen wurde und auch erfahren hat, dass jeder einen Schwachpunkt hat, den er nicht wahr haben oder offen gelegt haben will, entstehen bei ihm Probleme beim Vertrauensaufbau oder auch generell dabei, sich auf andere zu verlassen. So nutzt er ohne Erlaubnis ein Programm, um herauszufinden, ob Lindsay ihm fremdgeht oder durchsucht ohne Wissen von Lindsay ihrem Computer.
Realität:
Mensch – Regierung
Für die Menschen rund um den Globus war, die Veröffentlichung der Daten ein Schock. Sie sorgten für einen immensen Vertrauensverlust in der Bevölkerung und einen enormen Medienaufruhr. Forderungen wurden laut, dass die Überwachung gestoppt werden müsse und die Bevölkerung begann die Regierung kritischer zu Betrachten und zu hinterfragen.
Regierung (USA) – Regierung (Deutschland)
Deutschland verfolgte das Ziel eines No-Spy-Abkommens, welches nicht erreicht wurde und die Klärung des Ausmaßes der Überwachung. Außerdem wurden viele Strafanzeigen wegen verbotener Geheimdienstaktivitäten, Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs, sowie Strafvereitelung gestellt.
Mensch – Technik
Das Verhältnis Mensch-Technik wurde verhältnismäßig wenig beeinflusst. Der ganze Sachverhalt sorgte zwar für einen enormen Medienaufruhr und dafür, dass manche Menschen einen etwas kritischeren Blick auf die Technik bekamen, aber viele Menschen teilten ihr Leben auf Social Networks weiterhin, ohne sich über mögliche Auswirkungen etc. Gedanken zu machen.
Technik – Regierung
Vor dem Snowden-Skandal nutzte die Regierung und die Geheimdienste die Technik, um Daten zu sammeln und sich so einen Vorteil gegenüber anderen Ländern zu verschaffen und die eigene Vormachtstellung zu sichern. Nach der Veröffentlichung der Daten und des Interviews gibt es nun eine neue Regelung der Datenspeicherung, bei der nicht mehr die NSA die Daten speichert, sondern der Provider und die NSA so erst einen Antrag stellen muss, bevor sie Daten analysieren und auswerten darf. Des Weiteren dürfen nun auch nur noch Verdächtige betrachtet werden und nicht mehr die Kontakte oder die Kontakte der Kontakte. (im Text als „two hops statt free hops“ beschrieben). Weiterhin trat ein neuer Gesetzesentwurf, in Kraft, welcher allerdings die NSA-Befugnisse eher zu erweitern als einzuschränken scheint (Absatz 109 im Intelligence Authorization Act for Fiscal Year 2015). Ein weiterer positiver Aspekt ist allerdings noch, dass Unternehmen, wie Google oder Microsoft ihre Verschlüsselungstechniken verfeinern, so dass eine Massenüberwachung seitens der Geheimdienste weniger aufwendiger und teurer wird.
Fazit: Es gibt sowohl positive als auch negative Veränderungen, durch den Snowden-Skandal. Für mein Befinden ist das, was Snowden getan hat richtig und ich verstehe die Leute, die für ihn demonstriert haben und der Meinung waren er verdiene Asyl. Ich finde es gut, dass er die Menschen darauf aufmerksam gemacht und uns so die Chance gegeben hat unsere Stimme zu erheben. Es verlangt meiner Meinung nach viel Mut und Willensstärke gegen das eigene Land vorzugehen. Zumal man auch beachten muss, dass er wohl nicht so schnell oder gar nie mehr die Möglichkeit hat wieder nach Hause zurückkehren. Ich habe für mich damals folgendes aus dieser Geschichte mitgenommen: In Zukunft klebe ich meine Kamera ab, solange sie nicht in Gebrauch ist.